· 

Mansardendach

Dauerhafte Dichtigkeit auch für besondere Dachformen

Das Dach des Mehrfamilienhauses mitten im Städtchen Glarus war nach Jahrzehnten defekt und sanierungsbedürftig. Der Bauherr und das zugezogene Architekturbüro entschieden sich für eine sinnvolle Sanierung, die dank einem Stockwerkausbau zusätzlichen Raum- und Wohnkomfort ermöglicht, das Gebäude besser isoliert, und zusätzlich sogar die städtebauliche Optik und Integration des Gebäudes revalorisiert. 

 

Die anspruchsvolle, modern ausgelegte mansardenähnlichen Dachbekleidung in Aluminium Prefalz anthrazit P10 entstand aufgrund der Beratung durch die Architektin in Zusammenarbeit mit den Gebäudehüllen-Spezialisten von casa-technica.ch / Landolt Gebäudetechnik AG aus Näfels. Architektin Rita Rüdisüli von Jung Architektur GmbH in Näfels kommentierte das Bauprozedere wie folgt: "Das Stadthaus liegt im ortsbildgeschützten Zentrum von Glarus. Es bestand Handlungsbedarf, da das Dach mit Zinne dringend sanierungsbedürftig war. So entschloss sich die Bauherrschaft offensiv vorzugehen und das Dachgeschoss komplett zu erneuern und gleichzeitig das Dachvolumen massgeblich zu erweitern um mehr Nutzfläche zu gewinnen."

 

Als architektonische Antwort auf diese Vorgabe wurde die Dachgestaltung konsequent in einheitlicher Stehfalzdeckung umgesetzt, was entscheidend zu einer harmonischen Erscheinung im Stadtbild beigetragen hat. Die Traufe bildet weiterhin eine klare Trennung von Fassade und Dach. Die Dachgeschossfenster nehmen die Fassadenstruktur auf und lehnen sich durch die Zargen-Einfassungen an die ortstypischen kleinen Dachgauben an.

 

Im Innern ist ein mit Schiebeelementen unterteilbares Raumkontinuum entstanden, welches verschiedenste Nutzungen aufnehmen kann. On Top befindet sich die integrierte Dachzinne, welche einen grandiosen Rundumblick auf die Glarner Berggipfel freigibt.

 

Die geneigten Dachkonstruktionen sind überall mit Dampfbremse und Wärmedämmung versehen und belüftet ausgeführt. Die Dachfläche unter dem begehbaren Terrassenteil wurde sinnvollerweise als Flachdach ausgeführt. 

 

Planung, Details, Ausführung 

"Eine seriöse und detaillierte Planung ist Voraussetzung, für die zielkonforme, reibungslose und rationelle Produktion der verschiedenen, benötigten Blechprofile. Die genaue Einteilung der Blechbahnen, bestehend aus Bahnen mit Standardmasse und präzis definierten Pass-Bahnen mit Individualmasse, führen zum optisch stimmenden Endaussehen der Bekleidung", sagt Inhaber und Geschäftsführer René Landolt. 

 

Die Planung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro, insbesondere die dach- und blechorientierte Verfeinerung der Details auf der eigenen CAD-Lösung des Spenglereibetriebes, unter Berücksichtigung des Konstruktionsaufbaus und aller Schnittstellen und Durchdringungen. Die gut ausgerichtete Werkstatt mit modernster, digital gesteuerten Blechschneide- und Abkant-Vorrichtungen ermöglichte es, die Blechbahnen und -Profile passgenau zu fabrizieren. Die handwerkliche Kompetenz des ausführenden Spenglereibetriebes sichert schliesslich, dass die vorfabrizierten Elemente fachgerecht auf das Dach gelangen und so verlegt werden, dass sie unbeschadet, aber auch langfristig dicht und funktionsfähig bleiben. Gerade im Bereich der vielen Dachdurchbrüche waren die An- und Abschlüsse falztechnisch ausdehnungsgerecht auszuführen. Zudem musste die Verlegung aller darunter montierten Dachschichten absolut sorgfältig und korrekt ausgeführt und verlegt wurden. Dies war elementar und entscheidend für die Nachhaltigkeit der ganzen Konstruktion. Die Firmen-Skizzen geben Einblick in die Planung diverser Details.

 

Lebensqualität auf dem Dach 

Für die Spenglerarbeiten und Bekleidung entschieden sich die Baupartnern für Aluminium von Prefa, und wählten Prefalz anthrazit P 10 mit Dicke 0,7 mm. Ganz interessant ist die Dachdeckung. Statt es bei der Zinne zu belassen, empfing die Metalldeckung einen gefälligen, horizontal verlegten Holzrost. So wurde aus dem Dach eine hoch attraktive Dachterrasse mit Blick auf die Stadt Glarus und dem schönen Glarnerland. Die metallische Zarge und das attraktiv eingebaute Fenster über der Holztreppe runden die gelungene Dachkonstruktion ästhetisch ab.

 

Fazit

Das Ziel, bei Sanierungen die bauphysikalischen Gegebenheiten auf Vordermann zu bringen, das Gebäude-Aussenbild zu pflegen und zugleich ein Optimum an Wohnkomfort zu gewinnen, ist sinnvoll und angebracht. Der Aufbau fügt sich bezüglich Gebäudehöhe, Dachneigung und -Form sehr gut in das bestehende Quartier ein. Die Stehfalzdeckung und die markanten Fenster wirken modern. Der gewonnene Erholungsraum auf dem Flachdach ist nützlich und optisch sehr gelungen. Die Spenglerarbeiten sind handwerklich sehr sauber ausgeführt, die Pflege der Details ist schön erkennbar und macht Freude. 

 

Bautafel

Objekt: Geschäftshaus, Sandstrasse 43, 8750 Glarus

Konstruktion Metalldeckung: Doppelstehfalz

Konstruktion Fassadenbekleidung: Winkelstehfalz

Werkstoff Dach- und Fassadenbekleidungen: Prefa Prefalz anthrazit P10

Werkstoff Einlegrinne: Uginox FTE